
Wer sich für ein neues Fertighaus entscheidet, der wird sich wohl auch die Frage stellen, ob in Solar oder Photovoltaik investieren soll. Doch hat der zukünftige Eigenheimbesitzer auch einen Nutzen, wenn er seine Heizung mit einer derartigen Anlage kombiniert? Welche Vorteile darf sich der Bauherr erwarten? Rechnet sich Solarenergie tatsächlich?
Sollte der Eigenheimbesitzer in Photovoltaik oder Solar investieren?
Eine Solaranlage rechnet sich in mehrfacher Hinsicht: Einerseits sorgt der umweltfreundlich erzeugte Strom für geringere Co2-Emissionen, andererseits sparen die Betreiber einer Solaranlage auch derart viel Geld, dass die Anschaffungskosten bald gedeckt sind. Vor allem rentiert sich die Solaranlage dann, wenn sie über einen KfW-Kredit finanziert wurde. Zu beachten ist, dass die Preise für derartige Anlagen stark gesunken sind. Heute gibt es bereits Anlagen, die gerade einmal 2.200 Euro/Kilowatt kosten. Wer sich also für eine Anlage mit fünf Kilowatt entscheidet, muss mit einem Preis von 11.000 Euro rechnen. Diese Summe kann mit einem KfW-Darlehen finanziert werden.
Ratsam ist es, wenn der Eigenanteil 25 Prozent beträgt. So kann der Bauherr die Kreditlaufzeit verkürzen und in weiterer Folge die Gesamtbelastung der Finanzierung reduzieren. Der Antrag für ein KfW-Darlehen wird über die Hausbank gestellt. In weiterer Folge teilt die KfW-Bank, je nach Bonität des Antragstellers, die Risikoklasse zu – je besser die Bonität, desto niedriger der Zinssatz. Aus diesem Grund ist es ratsam, wenn nicht nur ein Antrag bei der KfW-Bank gestellt wird. Der Bauherr sollte also mehrere Banken kontaktieren und sich am Ende für das beste Kreditangebot entscheiden. Des Weiteren dürfen auch nicht die individuellen Förderprogramme der jeweiligen Bundesländer außer Acht gelassen werden. Es gibt zudem auch einige Stadtwerke, die zudem auch Zuschüsse gewähren, wenn sich der Bauherr für eine Solaranlage entscheidet.
In der Regel sind die Anschaffungskosten nach 20 Jahren gedeckt (Berechnungsbsp.)
Der Anschaffungspreis liegt bei 11.000 Euro, die Eigenkapitalleistung (25 Prozent) beträgt 2.750,00 Euro. In weiterer Folge benötigt der Bauherr eine Darlehenssumme von 11.250 Euro.
Darlehenssumme: 8.250,00 Euro
Vergütung je kWh: 0,1230 Euro
Stromertrag pro Jahr: 5000 kWh
Das ergibt eine Stromvergütung pro Jahr von 615,00 Euro
Nach 20 Jahren beträgt die Vergütung 12.300 Euro – die Anschaffungskosten wurden also problemlos abgedeckt.
Welche Sicherheiten werden benötigt, damit die Bank dem Kreditantrag zustimmen kann?
In vielen Fällen genügt es, wenn der Bauherr die Einspeisevergütung an die Bank abtritt. Dies deshalb, da der Tarif für die kommenden 20 Jahre garantiert wird. Andere Sicherheiten oder etwaige Bürgschaften sind in der Regel nicht erforderlich. Handelt es sich um eine private Solaranlage, so wird auch keine Eintragung in das Grundbuch vorgenommen.
Kann der Bauherr davon ausgehen, dass die Förderungen für Solaranlagen bestehen bleiben?
Der Staat garantiert des Weiteren, dass die Solarförderungen auch in naher Zukunft bestehen bleiben. So verpflichtet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (kurz: EEG) den Stromversorger, dass er die Einspeisevergütung, die zum Zeitpunkt der erstmaligen Inbetriebnahme für die Kilowattstunde Solarstrom bezahlt wurde, für die nächsten 20 Jahre ausbezahlen wird. Wird die Anlage also mit 1. August 2017 in Betrieb genommen, so sichert sich der Betreiber die Vergütung für die kommenden 20 Jahre – also bis in das Jahr 2037.
Bauherren sollten sich recht schnell entscheiden
Zu beachten ist, dass die Einspeisevergütung sinkt – Jahr für Jahr fällt der Betrag um einen vorgegebenen Prozentsatz. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich die Bauherren so schnell wie möglich für eine Solaranlage entscheiden, damit sie noch von den aktuellen Beträgen profitieren. Schlussendlich lag die Einspeisevergütung im Jahr 2009 noch bei 43,01 Cent/Kilowattstunde – heute beträgt die Vergütung 12,30 Cent/Kilowattstunde.
Welche Steuervorteile sind zu berücksichtigen?
Da die Investoren eine EEG-Vergütung kassieren, gelten sie – zumindest aus steuerlicher Sicht – als Kleinunternehmen. Sie können die Anlage in den kommenden 20 Jahren abschreiben – entweder degressiv (zu einem festen Prozentsatz) oder auch zu gleichen Teilen. Zu beachten ist, dass die Abschreibung aber in den ersten Jahren zu Verlusten führt, die das steuerpflichtige Einkommen senken, wobei andere Einkunftsarten verrechnet werden können. Zudem können Investoren 40 Prozent sofort steuerlich abschreiben.
Worauf müssen Bauherren achten?
Zwei Module, die sogar aus denselben Solarzellen hergestellt wurden, können jedoch unterschiedliche Leistungen erzielen. Zu beachten sind daher die Verarbeitung des Moduls, das Glas, die Anschlussdose und auch die Art der Kontakte. Natürlich werden sich die Bauherren auch die Frage nach der Haltbarkeit stellen – dabei spielt vor allem das Produktionsverfahren eine wesentliche Rolle. Nicht-automatisierte Fertigungen haben eine erhöhte Fehlerquote, da es viele manuelle Zwischenschritte gab. Der Bauherr sollte auch auf die Zertifizierungen, Gewährleistungsfristen und auch auf die Garantien achten, die von dem Unternehmen zur Verfügung gestellt und angeboten werden. Natürlich sind die Produkte der deutschen Hersteller teurer als jene der unbekannten Hersteller, wobei sich der Bauherr sicher sein kann, dass er auch für die Qualität und die Sicherheit bezahlt und nicht nur für den Namen des Unternehmens.
Eine interessante Alternative
Wer ein Fertighaus plant, der sollte sich also auch mit dem Thema Solarenergie auseinandersetzen. Zudem sind die Preise extrem gesunken – wer vor Jahren noch 3.000 bis 4.000 Euro/Kilowatt bezahlen musste, wird heute gerade einmal 1.800 bis 2.500 Euro/Kilowatt bezahlen müssen. Somit kosten Anlagen, für die vor Jahren noch 15.000 bis 20.000 Euro bezahlt werden mussten, heute nur noch 9.000 bis 12.500 Euro, sofern eine Anlage mit fünf Kilowatt genügt. Interessierte sollten sich im Vorfeld bei den unterschiedlichen Unternehmen informieren und zudem auch mehrere Kostenvoranschläge einholen, sodass Sie am Ende wissen, dass sie sich für das beste Angebot entschieden haben.