So kalkuliert man für ein Fertighaus

Kalkulation Fertighaus

 

 

Das klassische Fertighaus ist inzwischen in den unterschiedlichsten Preiskategorien, Größen und Varianten erhältlich. Der erste Schritt vor der Festlegung jeglicher Gestaltungswünsche sollte allerdings stets sein, das eigene Budget für den Bau zu berechnen. Die meisten Bauherren möchten so viel Geld wie möglich sparen – doch wie kalkuliert man für Fertighäuser richtig?

 

 

 

Kosten beim Hausbau sparen: So werden Fertighäuser günstiger

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die teilweise recht hohen Baukosten für Fertighäuser zu reduzieren. So gibt es zum Beispiel die Option, sich für ein sogenanntes Ausbauhaus zu entscheiden. Der Unterschied zum Fertighaus zeigt sich hier darin, dass der Bauträger die wichtigsten Gewerke selbst übernimmt und man dann später alles Weitere in Eigenleistung übernimmt. Dabei handelt es sich beispielsweise um die Verlegung von Böden oder auch um die Installation sanitärer Anlagen. Selbstverständlich muss hier immer das eigene Können berücksichtigt werden.

 

 

 

 

Fertighaus kalkuliert
Warum sind Fertighäuser die günstigere Wahl bei einem Hausbau?

Es gibt viele Gründe, sich für den Bau eines Fertighauses zu entscheiden. Der Hauptaspekt ist hier für die meisten Menschen natürlich erst einmal das enorme Ersparnis gegenüber einem komplett in Eigenregie durchgeplanten Bau: Viele Elemente werden vom Bauträger direkt im Werk produziert und fertig angeliefert, so dass sie vor Ort nur noch zusammengefügt werden müssen. Dies spart Baukosten bei der Fertigung ein, die direkt an den Kunden weitergegeben werden können.

Auch ergibt sich der Vorteil, dass man schon vor dem Bau eines Hauses einen Rundgang durch ein Fertighaus unternehmen kann. Nicht umsonst haben alle renommierten Hersteller irgendwo Musterhäuser errichtet, die von Kunden besichtigt werden können. So kann man als Bauherr direkt ein Gefühl dafür bekommen, ob sich der Bau für die individuellen Bedürfnisse eignen würde. Auch dadurch können Baukosten reduziert werden, denn so lässt sich leichter festlegen, was man wirklich benötigt und was nicht.

Anschließend geht es weiter mit der Berechnung. Grundsätzlich raten Experten immer zu einem Eigenanteil von 20 % des Kauf- bzw. Baupreises für das Haus, so dass das finanzielle Risiko nicht allzu hoch ist, wenn der Rest über die Bank finanziert wird. Allerdings ist es natürlich immer von Vorteil, wenn gleich mehr Kapital vorhanden ist. Dies senkt die monatlichen Kreditraten und natürlich auch das insgesamte Risiko der Belastung.

 

Wichtig bei der Hauskalkulation: Berücksichtigen Sie anfallende Nebenkosten

Genau wie bei der Kaltmiete auch noch weitere Nebenkosten zum reinen Mietpreis hinzukommen, muss bei einem Hausbau ebenfalls mit zusätzlichen Ausgaben gerechnet werden. Hier entsprechen die Baukosten für den Bau nicht der Summe, die letzten Endes für das Haus bezahlt werden muss.

Es hängt in erster Linie vom entsprechenden Bundesland ab, wie hoch die Grunderwerbssteuer ausfällt, meist liegt diese jedoch bei 5 % des Grundstückpreises. Wenn man darüber hinaus noch einen Makler engagiert, um ein passendes Grundstück zu finden, müssen ebenfalls weitere Baukosten einkalkuliert werden: Üblich ist hier eine Provision von zwischen 4 und 7 % des Preises.

Weiterhin bedacht werden müssen Gerichts- und Notarkosten, die zwischen 1 und 2 % der vollständigen Baukosten entsprechen. Sollte das Grundstück zudem nicht komplett erschlossen sein, werden auch dafür noch zusätzliche Ausgaben anfallen. Prüfen Sie außerdem, ob die Kalkulation bereits Baukosten für Strom- und Gasanschlüsse umfasst.

Als grobe Richtlinie sollte man davon ausgehen, dass die Nebenkosten beim Bau noch einmal rund 25 % des gesamten Preises zusätzlich kosten werden. Das können schnell fünfstellige Summen in mittlerer Höhe sein – planen Sie diese also unbedingt mit in Ihr Budget ein.

 

 

 

 

Fertighaus kalkuliert
Fehler bei der Finanzierung: Eine zu knappe Kalkulation kann riskant sein

Ein häufiger Fehler ist, die Baukosten für Fertighäuser zu knapp zu berechnen. Es ist fast immer so, dass die tatsächlich entstehende Summe beim Bau noch einmal deutlich höher ausfällt. Daher sollte immer ein gewisser finanzieller Puffer eingeplant werden, da man stets mit unerwarteten Ausgaben rechnen muss.

Diese Ausgaben können einerseits durch weitere Nebenkosten entstehen, andererseits aber auch durch zusätzliche Eigenleistungen. Im schlimmsten Fall müssen sogar Baufehler ausgeglichen werden, deren Korrektur noch einmal mehrere tausend Euro verschlingt.

Sollte das Budget noch vor dem Ende der Bauphase nicht weiter ausreichen, muss der Bauherr sich an seine Bank wenden, um eine sogenannte Nachfinanzierung anzustreben.

Dabei handelt es sich sozusagen um ein weiteres Darlehen, dessen Baukosten schnell sehr teuer werden können, da die Bank hierfür meist höhere Zinsen verlangt. Sollte eine Finanzierungslücke entstehen, weil gerade kein Budget mehr vorhanden ist, muss der Bau unterbrochen werden. Die sollte natürlich die absolute Ausnahme darstellen, weswegen eine gute und realistische Kalkulation immer das Wichtigste ist.

 

So finden Sie das richtige Bauunternehmen für Fertighäuser

Leider kommt es noch immer hin und wieder vor, dass eine Baufirma Insolvenz anmelden muss, obgleich ihre Kunden noch offene Zahlungen bei ihnen haben. Das Problem dabei: Ist als Bauherr hier nur ein Teil der Kosten abbezahlt, sind diese im Konkursfall einer Baufirma häufig verloren. Das geschieht glücklicherweise nicht allzu oft, dennoch zeigt dieses Beispiel, wie wichtig es ist, sich unbedingt an eine seriöse Baufirma zu wenden.

Daher gilt: Erkundigen Sie sich im Vorfeld sorgfältig über ein Bauunternehmen, ehe Sie einen Vertrag abschließen. Vor allem Rezensionen von früheren Kunden sind hier ein guter Indikator, der dabei hilft, die richtige Entscheidung zu treffen. Lassen Sie sich Referenzobjekte zeigen und prüfen Sie deren Qualität. Sinnvoll kann in diesem Zusammenhang ebenso sein, Verwandte und Freunde nach ihren Erfahrungen zu befragen.

Den Finanzierungsplan sollten Sie rechtlich prüfen lassen. Weiterhin sollten die Teilzahlungen immer pro Bauabschnitt geleistet werden. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit, bei Mängeln vom letzten Bauabschnitt die weiteren Zahlungen einzustellen, bis die Fehler behoben sind.

Grundsätzlich ist es das Wichtigste, sich für einen Bauanbieter zu entscheiden, bei dem Qualität und eine qualifizierte Beratung an oberster Stelle stehen. Sicherlich ist der Preis entscheidend, da jeder Bauherr ein bestimmtes Budget hat – trotzdem nützt der günstigste Anbieter nichts, wenn dieser nicht das bietet, was man sich vorstellt.

Oft sind sehr preiswerte Angebote nicht halb so gut wie sie erscheinen und werden im Nachhinein sogar noch einmal deutlich teurer, als man vorher erwartet hatte.

Nehmen Sie sich also Zeit für einen ausführlichen Vergleich und lassen Sie sich mehrere Finanzierungspläne erstellen – so müssen Sie sich nur noch das beste Angebot aussuchen.