Keller, Gaube, Garage - Welche Investition lohnt sich?

Gaube Fertighaus-Siedlung

 

 

Nicht nur beim Massiv-, sondern auch beim Fertighaus wird die Höhe der Bausumme von den verfügbaren Einnahmen sowie von der Bonität des Bauherrn bestimmt. Oftmals muss an dieser Stelle das gesamte Bauvorhaben überdacht und in Teilbereichen revidiert werden. Die Überlegungen reichen vom ersatzlosen Streichen bis hin zum etappenweisen Ausbau des Eigenheims. Zur Disposition gestellt werden können der Keller, die Gaube sowie die Garage. Der Bauherr steht nun vor der Frage: Was tun?

 

 

 

Frage der Unterkellerung muss sofort entschieden werden

Seit jeher ist der Verzicht auf die Unterkellerung ein typisches Merkmal für das Fertighaus. Mit diesem Begriff wird verbunden, dass die fertigen, industriell hergestellten Bauelemente auf das Baufundament montiert werden. Das bedeutet eine mehrwöchige Zeitersparnis für die Bauarbeiten zur Unterkellerung des Gebäudes, und gleichzeitig auch eine spürbare Reduzierung der Baukosten. Der Bauherr muss in dieser Situation die Vor- und Nachteile des Hauskellers abwägen. Wie das Wort sagt, ist das Kellergeschoss von der Grundfläche her gleichbedeutend mit einem kompletten Stockwerk des Hauses. Die Wände sind, im Gegensatz zum Dachgeschoss, uneingeschränkt gerade. Kellerräume sind auf vielfältige Weise nutzbar; von der Hauswirtschaft mit Waschen und Trocknen bis hin zum Lagern von Hausrat. Auf der anderen Seite muss, abhängig von der Grundstückslage sowie von der Bodenbeschaffenheit des Baugrundstückes in der heutigen Zeit und auch zukünftig mit Überschwemmungen des Hauskellers aufgrund von Starkregen gerechnet werden. Diese Situation verursacht Kosten, vom Versicherungseintrag für eine Elementarschadenversicherung bis hin zum Schadensersatz. Ein weiteres Entscheidungskriterium ist die Nutzung des Hauses. Ist es für eine oder für mehrere Wohnparteien vorgesehen, und wird es ganz oder teilweise vermietet. Der Vermieter hat gegenüber seinen Mietern gesetzliche Fürsorgepflichten. Zu denen gehört die Möglichkeit zum Wäschetrocknen; beispielsweise in einem Trockenkeller, oder in einem jederzeit einsatzbereiten Wäschetrockner. Dessen Benutzung kann durchaus gebührenpflichtig sein. Der Vermieter ist jedoch dafür verantwortlich, dass der Wäschetrockner buchstäblich Tag und Nacht einsatzbereit ist.

Die Entscheidung: Keller Ja/Nein ist also keineswegs einfach. Als allgemeine Faustregel gilt die Empfehlung, dass ein Kellergeschoss umso wichtiger und unentbehrlicher ist, je mehr Personen beziehungsweise Parteien das Haus bewohnen oder in Zukunft bewohnen sollen.

 

Gaube vergrößert Wohnfläche und Wohnkomfort

Als Dachgaube, allgemein kurz Gaube genannt, wird ein Dachaufbau im geneigten, also im Schrägdach des Gebäudes bezeichnet. In dem jeweiligen Obergeschoss mit Dachschrägen lässt sich mit einer Gaube die nutzbare Wohnfläche auf eine ebenso geschickte wie optisch ansprechende Weise deutlich erweitern. Je nach Größe bietet eine Gaube mehrere Vorteile. Mit dem Fenster werden eine deutlich bessere Raumbelüftung sowie Raumbelichtung erreicht. Im Gegensatz zu den gängigen, standardisierten Schrägfenstern im Ober- oder im Dachgeschoss kann an dem senkrecht verlaufenden Gaubenfenster ein Außenrollo angebracht werden. Es bietet den gewohnten Sicht-/Blendschutz und schützt im Übrigen die Fensterscheiben vor jeder Witterung. Sofern momentan auf die Gaube verzichtet wird, sollte der nachträgliche Einbau bei der Planung auf jeden Fall berücksichtigt werden. Jede Dachgaube hat starken Einfluss sowohl auf die Statik des Gebäudes als auch auf die Gebäudedämmung. Ein weiteres Argument pro Dachgaube ist die Nutzung der betreffenden Etage in kommenden Jahren und Jahrzehnten. Dem Bauherrn sollte schon im Planungsstadium bewusst sein, ob respektive dass zu einem späteren Zeitpunkt die obere Etage zu einer eigenen, wie es heißt abgeschlossenen Wohneinheit umgebaut oder verändert wird. Das kann erforderlich und gewollt sein, wenn ein mehrstöckiges Haus von mehreren Generationen bewohnt wird. Mit dem Ausbau einer oder auch einiger Dachgauben werden nicht nur die zuvor genannten Vorteile erreicht, sondern zusätzlich auch noch eine Wertsteigerung der Immobilie. Der Besitzer dürfte zu gegebener Zeit bei seiner Hausbank keine Finanzierungsprobleme mit dem Ausbau einer Dachgaube bekommen. Sowohl jetzt als auch später sind behördliche Baugenehmigung sowie Bauabnahme notwendig.

Je nach Art und Größe der Gaube handelt es sich um einen niedrigen fünfstelligen Betrag, der als Sparpotential zur Disposition steht. Unter den Dachgauben gibt es mehr als ein Dutzend Modelle; von der Giebelgaube über die gerade und die schräge Schleppgaube oder die Spitzgaube, bis hin zur Gaube mit Bogendach oder zur Walmdachgaube.

 

Verzicht auf Garage am ehesten möglich

Als Garage wird eine mit festen Wänden umschlossene, überdachte und verschließbare Abstellmöglichkeit für den Pkw bezeichnet. Auch die Garage kann wahlweise massiv oder in Fertigbauweise gebaut werden. Für den Zugang wird das Garagentor montiert. Hier kann unter Flügel- und Kipptor, unter Rolltor, Schwing- oder Schiebetor ausgewählt werden. Der Torantrieb selbst wird in der heutigen Zeit per Fernbetrieb aus dem heraus Fahrzeug bedient, das vor der Garageneinfahrt steht. Für die geplante Garage ist die nach der Garagenverordnung, der GaragenVO vorgesehene Grundfläche bereits vorhanden. Der Hausbesitzer hat somit auf jeden Fall die Möglichkeit, das Fahrzeug auf dem eigenen Grundstück abzustellen. Der Bau einer Massiv- oder Fertiggarage kostet leicht einen niedrigen fünfstelligen Betrag.

Eine deutlich preisgünstigere Alternative mit vergleichbarem Erfolg ist der Carport, wörtlich übersetzt Autohafen. Dabei handelt es sich um einen direkt an das Wohngebäude oder auch um einen freistehenden Unterstand für das Fahrzeug. Ein Carport ist überdacht und zu den beiden Längsseiten hin offen. Der Fahrzeughalter kann entscheiden, ob die Vorderseite ebenfalls offen bleibt, oder ob sie zum Beispiel an die Rück-/Seitenwand eines Gartenhauses grenzt. Gängige Materialien für den Carport sind Aluminium, Holz oder Stahl, was den Preis maßgeblich beeinflusst. Auf der Negativseite der Carport- gegenüber einer geschlossenen Garagenlösung steht der mangelnde Schutz gegen mutwillige Beschädigung, Vandalismus, Diebstahl sowie gegen Marderbiss.

 

Fazit

Lediglich die Beantwortung der Frage Unterkellerung Ja/Nein ist in ihren Folgen unabänderlich. Wird auf den Keller verzichtet, ist das nicht mehr nachzuholen oder wieder gutzumachen. Anders ist die Situation bei Garage und Gaube. Hier kann „improvisiert“ werden in der Gewissheit, zu einem späteren Zeitpunkt die Ursprungsplanung nachholen zu können. Das ist für den nicht vorhandenen Keller weder beim Massiv- noch beim Fertighaus möglich.