Garage: Massiv- oder Fertigbau?

Garge am Fertighaus

 

 

Der Deutsche liebt sein Auto – somit ist es nicht auch kein Wunder, dass im Zuge des Hausbaus auch auf die Garage geachtet wird. Heutzutage gibt es Fertig-Garagen für ein paar Tausend Euro. Individuelle Planungs- oder auch Gestaltungsmöglichkeiten sind jedoch nicht möglich. Massiv-Garagen sind zwar teurer, können aber individuell geplant werden. Am Ende gibt es ein paar Vor- und Nachteile, die der zukünftige Garagenbesitzer berücksichtigen muss.

 

 

 

Massiv-Garagen sind langlebig und individuell

Die Massiv-Garage ist extrem robust und zudem genauso langlebig wie ein Haus. In der Regel beträgt die Lebensdauer 80 Jahre. Da dieser Garagen-Typ frei geplant werden kann, sind auch keine Standardmaße zu berücksichtigen. Ob Doppelparker oder nur für ein Auto – selbst ein Anbau an das Fertighaus ist möglich. Somit kann der Eigenheimbesitzer von seiner Massiv-Garage direkt in das Haus gehen. Die stabile Bauweise ist natürlich ein Vorteil, der keinesfalls außer Acht gelassen werden darf. Hier können die Fertigprodukte gar nicht mithalten. Der Bauherr darf sich sogar auf einen Raumgewinn über zwei Ebenen freuen, da das Dach der Massiv-Garage auch als Balkon oder Terrasse genützt werden kann. Das Dach der Massiv-Garage kann zudem auch begrünt werden. Doch diese Stabilität hat nicht nur Vorteile – die Wandstärke der Massiv-Garagen ist recht dick, sodass im Innenbereich weniger Platz zur Verfügung steht.

 

Auch als Lager oder Werkstatt zu verwenden

Die massive Bauart sorgt für eine bessere Belüftung. Der Bauherr braucht also keine Angst vor Schimmelbildung zu haben. Vor allem auch dann nicht, wenn die Massiv-Garage beheizt wird. Wird die Massiv-Garage zudem gedämmt, so kann der Bauherr einen Teil des Platzes auch als Lager nutzen. So gewinnt er einen trockenen und auch sicheren Stauraum. Ist die Massiv-Garage zudem recht groß, kann noch eine zusätzliche Werkstatt eingerichtet werden. Doch die Vorteile lassen sich auch bezahlen – Massiv-Garagen sind deutlicher teurer als Fertig-Garagen. Zudem muss der Bauherr mit einer längeren Bauzeit rechnen – für Erdarbeiten, Fundament, Estrich und den Verputz müssen rund fünf Wochen eingeplant werden.

Die Eigenleistung kann den Preis zwar verringern, wobei der Bauherr im Vorfeld einschätzen muss, ob er die Arbeiten auch selbständig durchführen kann. In vielen Fällen liegt es nicht am handwerklichen Geschick – in der Regel spielt der Faktor Zeit eine wesentliche Rolle, sodass sich die Fertigstellung verzögert. Schlussendlich muss der Eigenheimbesitzer seinem Beruf nachgehen, sodass er nicht jeden Tag mehrere Stunden aufbringen kann, die aber notwendig sind, wenn die Massiv-Garage nach fünf Wochen erstmals benutzt werden soll.

 

Die Fertig-Garage – eine Alternative mit Einschränkungen

Verwendet der Bauherr Standardmaße, so sind Fertig-Garagen eine günstigere Alternative zu den Massiv-Garagen. Zudem ist die Fertig-Garage nach rund einem Tag aufgestellt – bei der Anlieferung muss aber darauf geachtet werden, dass den Arbeitern genügend Platz zur Verfügung steht. Da die Wände dünner sind, darf sich der Bauherr über mehr Innenraum freuen. Jedoch bedeutet das nicht, dass die Fertig-Garagen als Lager genutzt werden sollten – es besteht nämlich ein höheres Risiko einer Schimmelbildung. Bei der Gestaltung sind ebenfalls Grenzen zu berücksichtigen – es gibt nicht alle Formen, Größen und auch Farben, sodass in vielen Fällen nur “Standard-Garagen” aufgestellt werden können. Sonderwünsche können den Preis massiv in die Höhe treiben. Der Bauherr muss sich zudem für eine Beton-Garage oder auch eine Stahlkonstruktion-Garage entscheiden – auch hier gibt es unterschiedliche Vor- und Nachteile, die im Vorfeld berücksichtigt werden müssen.

 

Die Beton-Garagen

Eine Fertig-Garage aus Stahlbeton ist dann zu empfehlen, wenn es sich um ein Hanggrundstück handelt. Die Rückwand ist erddruckfähig, sodass auch Reihen- und Doppelgaragen problemlos gebaut werden können. Der Vorteil? Das Dach kann, wie bei der Massiv-Garage, als Terrasse genutzt oder auch begrünt werden. Wichtig ist, dass der Bauherr auf eine gut funktionierende Dachentwässerung achtet. Da derartige Garagen maschinell gefertigt werden, sind Risse möglich, die sich in der Decke und in den Wänden bilden können. Das heißt aber nicht, dass es zu weiteren Problemen kommen muss. Problematisch wird es nur, wenn die Risse im Dach dafür sorgen, dass die Beton-Garage undicht wird. Die Risse sollten daher immer ausgebessert werden. Natürlich kann auch Feuchtigkeit zum Problem werden – die Lüftungsschlitze, die im Zuge der Errichtung eingebaut werden, reichen oft nicht aus, sodass man regelmäßig lüften muss. In Beton-Garagen sollten daher keine feuchtigkeitsempfindlichen Gegenstände gelagert werden; Bücher oder Textilien können mit der Zeit von Schimmel befallen und zerstört werden.

 

Die Stahl-Garagen

Derartige Garagen sind flexibler und auch filigraner als klassische Beton-Garagen. Die Ausführungen (Flachwand, Profilwand oder verputzte Außenwand) sind in verschiedenen Farben erhältlich. Eine Stahl-Garage ist extrem kostengünstig – in der Regel werden Stahl-Garagen schon ab 3.000 Euro angeboten. Die Stahl-Garagen überzeugen mit einem geringen Gewicht, da nur eine dünne Bodenplatte verwendet wird. Zudem sorgen die schmalen Wände für einen Zugewinn im Innenbereich. Der Nachteil? Die dünnen Wände können nur begrenzt belastet werden. Auch wenn Stahl-Garagen besser belüftet sind, so können sich dennoch Kondenswasser-Tropfen bilden. Auch in den Stahl-Garagen sollten keine schimmel- und rostanfälligen Gegenstände gelagert werden. Somit kann man den gewonnenen Platz nicht als Lager oder Werkstatt nutzen.

 

Wer sollte sich für welchen Garagen-Typ entscheiden?

Doch für welchen Garagen-Typ sollte man sich am Ende also entscheiden? Der Bauherr muss sich die Frage beantworten, wofür er die Garage in weiterer Folge nutzen möchte. Ist sie nur der Unterstand für das Fahrzeug, so genügt eine günstige Fertig-Garage; wer jedoch auch einen Lagerraum oder auch eine Werkstatt integrieren möchte, sollte sich am Ende für eine Massiv-Garage entscheiden.