Fertighaus vs. Massivhaus

Fertighaus - Massivhaus - Siedlung

 

 

Soll lieber ein Fertighaus oder ein Massivhaus gebaut werden? Diese Frage stellen sich vorwiegend Bauherren, die sich endlich den Traum der eigenen vier Wände erfüllen wollen. Fakt ist, dass jede Bauweise Vor- und auch Nachteile hat, die im Vorfeld berücksichtigt werden müssen. Massivhäuser punkten etwa aufgrund des guten Schallschutzes und haben einen höheren Wiederverkaufswert; Fertighäuser haben hingegen nur eine sehr kurze Bauzeit.

 

 

 

Die Vorteile der Fertighäuser

Fertighäuser überzeugen auch durch einen deutlich niedrigeren Preis. Das liegt an der industriellen Vorfertigung und auch an der Standardisierung. Zudem gibt es fixe Baukosten, die bereits vertraglich festgehalten wurden, sodass der Bauherr keine bösen Überraschungen erleben kann. Zeit ist zudem auch Geld – eine kürzere Bauzeit bedeutet auch, dass geringere Kosten zu tragen sind. Wurden die Bodenplatte oder Keller fertiggestellt, so können die vorgefertigten Bauteile montiert werden – nach wenigen Tagen ist das Haus fertig. Es kommen weder Mörtel noch Beton zum Einsatz, sodass auch die Trocknungszeit recht kurz ist. Des Weiteren können die Bauherren ihr persönliches Fertighaus schon im Vorfeld begutachten – Musterhäuser zeigen dem zukünftigen Eigenheimbesitzer, wie sein Haus demnächst aussehen wird. Ein weiterer Vorteil ist auch die abgestimmte Haustechnik – es spielt keine Rolle, ob sich der Bauherr für eine kontrollierte Wohnraumlüftung, eine Pelletheizung oder eine Hausautomation entscheidet. Die Fertighäuser werden mit einer abgestimmten Haustechnik angeboten und in weiterer Folge ausgeliefert. Der Bauherr darf sich also über ein Technik-Paket der Sonderklasse freuen. Die Unternehmen stellen den Bauherren auch verschiedene Ausbaustufen zur Verfügung. Der Bauherr kann den Preis also beeinflussen, sofern er selbst ein paar Arbeiten übernimmt. Entscheidet sich der zukünftige Eigenheimbesitzer für ein Ausbauhaus, so kann er richtig viel Geld sparen. Natürlich werden auch schlüsselfertige Häuser angeboten, sodass der Bauherr gar keine Arbeiten mehr durchführen muss.

 

 

 

 

fertiges Haus als Fertighaus
Die Nachteile der Fertighäuser

Doch auch wenn es einige Vorteile gibt, so dürfen keinesfalls die Schattenseiten der Fertighäuser übersehen werden. Fertighäuser haben nämlich einen niedrigeren Wiederverkaufswert. Nach 30 Jahren liegt der Wiederverkaufswert 10 bis 15 Prozent unter dem Wert eines Massivhauses. Diese Wertminderung ist aber, so viele Experten, nicht nachvollziehbar, da es definitiv keine Beweise gibt, dass Fertighäuser qualitativ schlechter als Massivhäuser sind. Problematisch ist hingegen auch der geringe Gestaltungsspielraum. Auch wenn die Fertighäuser “keine Häuser von der Stange” sind, so müssen individuelle Gestaltungswünsche im Vorfeld angekündigt und zudem auch extra bezahlt werden. Somit kann der Preis, wenn der Bauherr seine eigenen Wünsche verwirklichen möchte, in die Höhe schnellen. Ein Kritikpunkt ist die mangelnde Luftdichtigkeit. Damit die Wärmedämmung in den Zwischenwänden vor einer eindringenden Feuchtigkeit geschützt wird, sind präzise Arbeiten erforderlich. Kommt es zu fehlerhaften Ausführungen, so bildet sich in weiterer Folge gesundheitsschädigender Schimmel. Des Weiteren können auch die Energiekosten steigen. Ein weiterer Nachteil ist die Tatsache, dass die Wände keine Wärme mehr speichern. Im Sommer heizen sich die Wände recht schnell auf, im Winter kühlen die Räume hingegen schnell wieder ab.

 

 

 

Fertighaus im Bau

 

 

Massivhaus als Klinkerhaus
Die Vorteile der Massivhäuser

Massivhäuser können individuell geplant werden. Die Bauherren dürfen ihre eigenen Vorstellungen einfließen lassen, die in weiterer Folge von einem erfahrenen Architekten umgesetzt werden können. Des Weiteren punkten Massivhäuser durch ein gesundes Raumklima. Das Mauerwerk speichert den Wasserdampf und gibt diesen, sofern er benötigt wird, ab. Zudem wirkt sich die massive Bauweise auch auf die Schalldämmung des Hauses aus. Die Wände speichern zudem auch die Wärme – im Winter kühlen die Wände nicht so schnell ab, im Sommer bleiben die Räume zudem angenehm kühl. Massivhäuser punkten zudem auch aufgrund der hohen Wertbeständigkeit. Wer sich heute für ein Massivhaus entscheidet, wird es in den kommenden Jahren wohl gewinnbringend verkaufen können. Das liegt auch an dem Umstand, da die Massivhäuser deutlich widerstandsfähiger und zudem auch unempfindlicher gegen alltägliche Herausforderungen sind. Kommt es etwa zu einem Rohrbruch, so sind die Folgekosten geringer als bei Fertighäusern, da die Wände nicht so extrem wasserempfindlich sind. Schlussendlich werden Fertighäuser aus den Materialien Gipskarton oder Holz gefertigt; Wasserschäden sind daher keinesfalls zu unterschätzen.

 

 

 

Massivhaus im Bau
Die Nachteile der Massivhäuser

Massivhaus-Fans werden natürlich durch die Vorteile bestärkt werden; es gibt aber auch ein paar Nachteile, die ebenfalls berücksichtigt werden müssen. Wer sich für den Bau eines Massivhauses entscheidet, der muss schon etwas mehr Zeit einplanen – bis das Massivhaus endgültig bezugsfertig ist, können mitunter einige Monate vergehen. Schlechte Witterungsverhältnisse sorgen zudem immer wieder für Unterbrechungen, sodass sich der Einzug verzögern kann. Während dieser Zeit müssen nicht nur die möglichen Kreditraten bezahlt werden – da der Bauherr noch in seiner Mietwohnung ist, muss er auch die Mietvorschreibungen begleichen. Diese Doppelbelastung muss daher im Vorfeld unbedingt kalkuliert werden. Des Weiteren sind längere Trocknungsphasen einzuhalten, da unter Anderem flüssige Materialien – so etwa Beton und Mörtel – verwendet werden. Die Baukosten sind ebenfalls höher. Der Bauherr muss etwa einen Architekten bezahlen und auch auf teurere Materialien zurückgreifen. Mitunter kann der endgültige Preis auch von der vereinbarten Summe abweichen – wurde mehr Material benötigt, so steigt der Preis. Eine genaue Kalkulation ist daher nicht möglich.

 

Das Fazit

Für welche Bauweise sich der zukünftige Eigenheimbesitzer entscheidet, hängt natürlich von den Vorzügen und auch den Nachteilen der jeweiligen Häuser ab. Am Ende spielt natürlich auch der persönliche Geschmack eine wesentliche Rolle. Ist der Bauherr noch unsicher, sollte er einen Vergleich durchführen und sich intensiv mit den Vor- und Nachteilen auseinandersetzen.