
Wer erste Schritte zum eigenen Haus setzen will, muss im Vorfeld ein paar Dinge berücksichtigen, sodass es am Ende zu keinen bösen Überraschungen kommt. Ob Massiv- oder Fertighaus – bevor das Eigenheim bezogen werden kann, sind doch einige Punkte abzuarbeiten.
Die Prüfung der Finanzierung
Soll das Haus in der Stadt oder doch am Land gebaut werden? Genügt ein kleiner Garten oder soll es ein großes Grundstück werden? Am Ende entscheiden natürlich auch die finanziellen Möglichkeiten über die Lage (Stadt oder Land) und auch über die Größe des Grundstücks. Aus diesem Grund muss schon zu Beginn die Frage nach den Kosten geklärt werden. Wie hoch werden die Baukosten ausfallen? Welche monatliche Kreditrate kann sich der zukünftige Eigenheimbesitzer überhaupt leisten? Zu beachten ist, dass in den ersten Monaten des Hausbaus auch noch die Mietvorschreibungen beglichen werden müssen; in weiterer Folge kommen Instandhaltungs- und auch Nebenkosten (Grundsteuer und dergleichen) hinzu. Zu beachten ist, dass im Vorfeld verschiedene Banken kontaktiert werden müssen, sodass die unterschiedlichen Kreditangebote verglichen werden können. Nur so erhält man am Ende einen Überblick, welche Bank das beste Angebot zur Verfügung stellen konnte.
Die Entscheidung über den Haustyp
Wurde die Finanzierung geklärt und hat man bereits ein passendes Grundstück gefunden, so stellt sich nun die Frage nach dem Haustyp. Soll es ein Massiv-, Passiv- oder Fertighaus werden? In Hausbaukatalogen findet man verschiedene Beispiele, sodass man bei der Antwort, ob es ein Massiv- oder Fertighaus sein soll, mit Sicherheit unterstützt wird. Hat man sich für das Grundstück und den Haustyp entschieden, so beginnt nun die detaillierte Planung. Soll der Hausbau über ein Generalunternehmen erfolgen oder will der zukünftige Eigenheimbesitzer die Planungsschritte selbständig verwalten? Beide Varianten haben Vor- und Nachteile, die im Vorfeld unbedingt berücksichtigt werden müssen.
Die Überprüfung der Verträge
Hat sich der zukünftige Eigenheimbesitzer für ein Unternehmen entschieden, so muss er den vorgelegten Vertrag überprüfen. In vielen Fällen ist es ratsam, wenn der Vertrag auch von einem Fachmann kontrolliert wird. Es gibt sehr wohl einige Baufirmen, die in den Verträgen unpräzise Klauseln einbauen, sodass der Auftraggeber vorsichtig sein muss. Treten mitunter Fragen auf, sollten diese noch vor der geleisteten Unterschrift geklärt werden.
Die Ausarbeitung der Planungsunterlagen
Nun kommt die interessante Phase – man darf sein eigenes Haus planen. Doch auch hier gibt es einige Aspekte, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. Welcher Baustil soll umgesetzt werden? Welche Bauausführung wird bevorzugt? Möchte man in das fertige Haus einziehen oder soll die Inneneinrichtung selbständig eingebaut werden? Welche Lärmschutzmaßnahmen müssen berücksichtigt werden? Sind noch allfällige Untersuchungen (Wasser, Baugrund, Altlasten) durchzuführen?
Die Ermittlung der tatsächlichen Kosten
Sind die Planungsunterlagen fertig, so erhält man einen groben Überblick, wie hoch die Kosten tatsächlich ausfallen werden. Doch neben den Baukosten müssen noch andere Ausgaben berücksichtigt werden: Erschließungskosten, Grundstückskosten, Kosten für die Außenanlage und Baunebenkosten (Statik, Architekt, Baugenehmigung, Vermessung) können den Hausbau erst so richtig teuer werden lassen. Bevor der Kreditvertrag unterfertigt wird, sollte man die tatsächlichen Kosten kennen und darauf achten, dass die Finanzierung nicht zu knapp bemessen wird.
Die Antragstellung
Nachdem alle Unterlagen zur Verfügung stehen, können diese eingereicht werden. Die zuständige Behörde überprüft die Vollständigkeit und Richtigkeit der Unterlagen und wird den Antrag in weiterer Folgegenehmigen. Hat die Behörde den Antrag genehmigt, so muss in weiterer Folge die Sicherung der Baustelle erfolgen. “Eltern haften für ihre Kinder”-Schilder genügen aber nicht aus – der zukünftige Eigenheimbesitzer muss die verschiedenen Vorlagen der Behörde erfüllen, sodass die Baustelle als sicher gilt.
Nun werden die Handwerker gesucht
Hat sich der zukünftige Eigenheimbesitzer gegen ein Generalunternehmen entschieden, so muss er sich natürlich auch um die Handwerker kümmern. Er wird Zimmerleute, Installateure, Elektriker, Küchenbauer und auch Maler benötigen. Die unterschiedlichen Angebote sollten miteinander verglichen werden. Da es mitunter mehrere Wochen dauern kann, bis die Firmen ihre Kostenvoranschläge übermittelt haben, sollte mit der Suche nach den richtigen Handwerkern nicht zu spät begonnen werden.
Welche Versicherungen sind erforderlich?
Der zukünftige Eigenheimbesitzer sollte sich über die möglichen Versicherungen informieren. Empfehlenswert sind eine Gebäude- und auch eine Bauherrenhaftpflichtversicherung. Zu beachten ist, dass die Gebäudeversicherung auch eine vorlaufende Rohbauversicherung enthält. Wollen die Nachbarn beim Hausbau mithelfen, so muss die Berufsgenossenschaft informiert werden.
Die Qualitätskontrolle
Haben die Bauarbeiten begonnen, so muss sich der zukünftige Eigenheimbesitzer auch vergewissern, dass seine Vorstellungen erfüllt werden. Kommt es zu Baumängeln, so müssen diese sofort gemeldet werden. Aus diesem Grund ist es ratsam, wenn schon zu Beginn ein detailliertes Bautagebuch geführt wird.
Die weiteren Kontrollmechanismen
In weiterer Folge müssen Lieferscheine kontrolliert und geordnet werden; auch Rechnungen und andere Belege, die im Endeffekt mit Bau zu tun haben, müssen aufgehoben werden. Des Weiteren darf man keinesfalls die Kosten aus den Augen verlieren. Bevor die ersten Rechnungen der Handwerker beglichen werden, müssen die geleisteten Arbeiten überprüft und kontrolliert werden. Die Rechnungen sollten erst dann bezahlt werden, wenn die Arbeiten zu 100 Prozent zufriedenstellend ausgeführt wurden.
Das Material für den Innenbereich
Bad-Armaturen, Tapeten, Fliesen, Bodenbeläge – mitunter kann es zu längeren Lieferzeiten kommen, sodass derartige Materialien schon recht früh bestellt werden sollten. Mitunter können die Materialien auch in den jeweiligen Bauhäusern aufbewahrt und erst nach ein paar Wochen abgeholt werden.
Zeit einplanen und Geduld bewahren
Wer erste Schritte auf sein Eigenheim macht, der wird feststellen, dass nicht immer alles nach Plan verlaufen muss. Am Ende ist es wichtig, dass der zukünftige Eigenheimbesitzer geduldig ist – unvorhergesehene Ereignisse können immer wieder eine Verzögerung verursachen. Bauverzögerungen sollten unbedingt berücksichtigt werden – wer seine Mietwohnung zurückgeben oder vermieten möchte, sollte den Übergabetermin nicht zu eng setzen, sodass eine Bauverzögerung problemlos überwunden werden kann.