
Ein Bauherr muss verschiedene Entscheidungen treffen – so auch, welches Dach am Ende auf das Haus gesetzt werden soll. Ob Sattel-, Flach-, Schlepp- oder Walmdach – alle Dachformen haben unterschiedliche Vor- und Nachteile, die im Vorfeld berücksichtigt werden sollten. Der Bauherr sollte aber nicht nur auf die Kosten achten; die Wahl des richtigen Daches muss auch von der Region abhängig gemacht werden, in der sich das Haus befindet. Schlussendlich spielt es auch bei der Wahl des Daches eine Rolle, wie stark die möglichen Witterungseinflüsse werden können. So gibt es spezielle Dächer für Häuser, die sich in schneereichen oder windigen Gebieten befinden. Auch die Frage der Nutzung darf nicht außer Acht gelassen werden – soll das Dach eine Solaranlage tragen oder doch lieber als Terrasse genutzt werden?
Das Satteldach
Satteldächer dominieren die typischen Wohnsiedlungen. Das liegt an den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten, dem simplen Konstruktionsprinzip und auch an der Tatsache, dass Satteldächer – verglichen mit anderen Dachformen – recht günstig sind. Zudem sind Satteldächer auch extrem witterungsbeständig.
Die Vorteile
Satteldächer werden für Fertighäuser empfohlen, die in gemäßigten und kalten Zonen gebaut werden. Selbst unsere Vorfahren haben diese Dachkonstruktion geschätzt, da die Satteldächer vor Wind und Nässe schützten und zudem recht kostengünstig waren. Auch wenn Satteldächer schlicht sind, so können die Details derart variiert werden, sodass sich der Gesamteindruck des Hauses erheblich verändern kann. Ein weiterer Vorteil entsteht erst mit den Jahren – Satteldächer können nämlich problemlos saniert oder erneuert werden. Während andere Dachformen kompliziert konstruiert werden, wird die Konstruktion des Satteldaches recht simpel gehalten.
Der Bauherr muss auf den Neigungswinkel achten
Wer den Baukörper des Hauses vor Witterungseinflüssen schützen will, der wird sich wohl für einen Satteldachaufbau entscheiden. Da immer zwei Dachflächen vorhanden sind, die gegeneinander geneigt sind, ist das Prinzip der Satteldächer immer gleich. Das Dach wird durch den Dachstuhl getragen, der aus Balken und Sparren besteht. Die waagerechte Linie, an welcher sodann die Flächen aufeinandertreffen, ist der sogenannte Dachfirst. Wer sein Haus vor Regen und Schnee schützen will, muss natürlich auf den Neigungswinkel der Dachsparren achten. Steile Dächer werden in windigen Regionen empfohlen, flache Dächer hingegen in schneereichenden Gegenden. Folgende Neigungswinkel stehen den Bauherren zur Verfügung:
Eine durchaus interessante und auch empfehlenswerte Dachform
- Bis 30 Grad = flaches Satteldach
- 45 Grad = neudeutsches Dach
- 60 Grad = altfränkisches Dach
- 62 Grad = gotisches Dach
Wer keine lange Bauzeit abwarten möchte, der wird sich für ein Fertighaus mit einem Satteldach entscheiden. Der Hausbau dauert nur wenige Monate; die Qualität der Fertighäuser ist – auch aufgrund der industriellen Fertigung – sehr hoch. Zudem sind die Kosten und der gesteckte Zeitrahmen gut verträglich. Der zukünftige Eigenheimbesitzer spart sich stressige Monate und muss keine Angst vor unangenehmen Überraschungen haben.


Das Flachdach
Liegt die Dachneigung unter 10 Grad, so spricht man in der Regel von einem Flachdach. Es gibt aber landesabhängige Vorgaben zur Neigung, die unbedingt berücksichtigt werden müssen. In den Flachdachrichtlinien findet man eine Neigungsangabe von mindestens 1,1 Grad. Der Vorteil ist, dass die Flachdächer komplett begehbar sind – die zukünftigen Eigenheimbesitzer können in weiterer Folge eine Terrasse anlegen oder sich auch für eine begrünte Dachfläche entscheiden, die in weiterer Folge zum Freizeitbereich mutiert. Flachdächer wirken modern und haben einen positiven Einfluss auf das Erscheinungsbild des Hauses.
Das Prinzip
Fertighäuser sind effizient, lassen den Bauherren viele Gestaltungsmöglichkeiten und sind zudem auch sehr modern; des Weiteren sind Fertighäuser auch eine empfehlenswerte Geldanlage. Somit ist es keine Überraschung, dass sich immer mehr Menschen für Fertighäuser mit einem Flachdach entscheiden. Von Flachdächern ist übrigens dann die Rede, wenn der Winkel unter 10 Grad liegt. In Österreich und in Deutschland gilt eine Grenze von 5 Grad. Doch Flachdächer werden nicht nur für Häuser verwendeten – in vielen Fällen entscheiden sich auch die Garagenbesitzer für Flachdächer. Das liegt einerseits an der Nutzbarkeit des Daches und andererseits an der simplen Umsetzung.
Warm- oder Kaltdach?
Soll sich der Bauherr für ein Kaltdach oder ein Warmdach entscheiden? Das Warmdach überzeugt mit einer zusätzlichen Wärmedämmung, das Kaltdach ist eine belüftete Version und garantiert, dass die Luft gut zirkuliert. Vor Jahren bevorzugten die Bauherren noch Kaltdächer, heute entscheiden sich immer mehr Menschen für ein Warmdach.
Die Vor- und Nachteile
Die Dachhaut trägt nur ein geringes Eigenwicht, die Dachfläche kann genutzt werden und Lichtfenster und Lichtkuppeln können problemlos eingebaut werden. Zudem sind Flachdächer eine preiswerte Alternative. Zu beachten ist jedoch der hohe Wartungsaufwand. Des Weiteren muss der Umstand berücksichtigt werden, dass eine effektive Wärmedämmung benötigt wird. Flachdächer werden auch durch Schneemassen belastet; mitunter gibt es auch Probleme mit der thermischen Belastung. Ein Flachdach muss extreme Belastungen aushalten – so etwa, wenn es als Terrasse genutzt werden soll. Problematisch sind natürlich die Schneemassen im Winter. Befindet sich das Haus in einer schneereichen Region, so muss sich der Bauherr bewusst sein, dass das Dach eine extreme Last tragen muss. Damit das Dach derartige Belastungen auch aushält, müssen unterschiedliche Funktionsschichten zum Einsatz kommen; des Weiteren ist auch ein funktionales Entwässerungssystem notwendig. Wer das Dach begrünen will, muss eine Abdichtung wählen, die keinesfalls durchwurzelt werden kann. Begrünte Dachflächen sind umweltfreundlich und besonders ökologisch; des Weiteren bieten sie einen natürlichen Schutz vor einer sehr hohen UV-Strahlung und vor sehr starken Temperaturschwankungen.
Die Flachdachdeckung
Fenster und Ziegel stehen in verschiedenen Ausführungen zur Verfügung. Es gibt zudem auch unterschiedliche Ziegelfarben. Jedoch sind Flachdachziegel nur für tatsächliche Flachdächer geeignet – wer das Dach als Terrasse nutzen möchte, der sollte auf eine spezielle Flachdachabdeckung zurückgreifen. Des Weiteren können auch spezielle Flachdachfenster eingebaut werden. So gibt es Kuppelfenster, die die Räume mit genügend Tageslicht versorgen.
Das Walmdach
Walmdächer gehören, neben den Satteldächern, zu den beliebtesten Dachformen eines Fertighauses. Die Walmdächer gibt es in optisch ansprechenden Ausführungen; des Weiteren überzeugen die Dächer mit einigen Vorteilen. Ein Walmdach ist die klassische Ausführung eines Steildaches – die Giebelseiten sind geneigt und werden in weiterer Folge als Walm bezeichnet. Aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein besonderes Dachmodell handelt, darf sich der Bauherr auf einen effektiven Windschutz freuen. Walmdächer sind äußerst robust, recht einfach in der Ausführung und zudem auch kostengünstig. Jedoch können individuelle Lösungen dafür sorgen, dass der Preis für das Walmdach auch in die Höhe schnellen kann.
Wie sieht das typische Walmdach aus?
Walmdächer sind extrem vielseitig. Die Giebelseiten sind geneigt; auch die Dachflächen weisen eine Neigung auf. Die Dachflächenhöhen entsprechen jenen der Seitenflächenhöhen. Reicht der Walm nicht bis zur Traufenhöhe der Seitenflächen, so bezeichnet man diese Dachausführung als Krüppelwalmdach. Es gibt also verschiedene Ausführungen, wobei es die meisten Unterschiede im Verhältnis der Traufseite zur Giebelseite und dem Dachfrist gibt. Sind alle Dachseiten gleich hoch, so ist es ein klassisches Walmdach; sind die Walmflächen jedoch verkürzt, so spricht man von einem Krüppelwalmdach. Krüppelwalmdächer sind besonders beliebt, weil hier die Vorteile der Satteldächer und der Walmdächer kombiniert werden können. Zu beachten ist, dass Krüppelwalmdächer aber durchaus teuer sind.
Die Vorteile
Natürlich will der Bauherr wissen, welche Vorteile er sich erwarten darf, wenn er sich für ein Walmdach entscheidet. Zu beachten ist jedoch im Vorfeld der Nachteil, dass Walmdächer – aufgrund der Dachschrägen – für eine Verringerung der Wohnflächen sorgen. Diesen “Schönheitsfehler” sollte man bei der Planung berücksichtigen. Ansonsten überwiegen jedoch die Vorteile:
- Die geneigten Dachflächen schützen effektiv vor Wind
- Das Dach ist extrem belastbar
- Die Konstruktion sorgt dafür, dass das Walmdach besonders robust ist
- Walmdächer haben eine sehr lange Lebenserwartung
- Die Neigung, die zwischen 15 und 45 Grad beträgt, sorgt für einen problemlosen Regenwasserabfluss
- Walmdächer sind zudem sehr pflegeleicht und bieten auch den Raum für eine Solaranlage
Entscheidet sich der Bauherr für ein Energieeffizienzhaus, so darf er sich mitunter auch über staatliche Förderungen und Zuschüsse freuen. Wer also eine Dachform sucht, mit welcher in weiterer Folge Energie gespart werden kann, sollte sich durchaus mit dem Walmdach befassen. Da die vier Dachflächen nur eine geringe Neigung aufweisen, kann der zur Verfügung stehende Raum für Photovoltaikmodule oder eine Solaranlage genutzt werden. Mitunter ist auch eine Kombination möglich.
Welche Auflagematerialien stehen zur Verfügung?
Natürlich will der Bauherr auch wissen, welche passenden Auflagematerialien zur Verfügung gestellt werden. In diesem Fall ist es durchaus ratsam, wenn der zukünftige Eigenheimbesitzer den Hersteller kontaktiert – in weiterer Folge können die unterschiedlichen Materialien präsentiert und besprochen werden. In Deutschland entscheiden sich viele Bauherren für Dachziegel; im Süden des Landes überwiegen jedoch die Schindeln. In Küstengebieten werden die Walmdächer immer wieder mit Schilf gedeckt. Natürlich spielt am Ende der persönliche Geschmack eine wesentliche Rolle, wobei der Standort des Hauses nicht ignoriert werden sollte. Des Weiteren muss auch die Frage beantwortet werden, inwieweit eine Nutzung der Dachflächen vorgesehen ist.


Das Schleppdach
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie dem Fertighaus ein eigener Charakter gegeben werden kann. Natürlich möchte der Bauherr ein Dach, das ihm gefällt und auch zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Das Schleppdach ist eine beliebte Lösung, sofern auch ein bestimmter Bereich am Haus überdacht werden soll. Zu beachten ist, dass es sich aber um keine komplette Dachform handelt. Schleppdächer sind nur Ergänzungen zum Hauptdach, die kostengünstig und einfach integriert werden können. Die Fertigungszeiten sind recht kurz und der Aufbau simpel – diese beiden Punkte sind dafür verantwortlich, dass die Schleppdächer auch erst nach einigen Jahren mit dem Hauptdach verbunden werden.
Was ist ein Schleppdach?
Bei einem Schleppdach handelt es sich um kein klassisches Dach – es ist ein Pultdach, das mit dem Hauptdach verbunden wird. Es gibt nur eine geneigte Dachfläche, die in weiterer Folge an jeder Seite des bestehenden Hauptdaches montiert werden kann. Beim Bau muss unterschieden werden, ob es sich um einen klassischen Anbau oder doch um ein Gaubendach handeln wird. Das zusätzliche Dach kann problemlos eingedeckt werden. In der Regel wird es mit derselben Abdeckung wie das bestehende Hauptdach versehen. Bei der Verbindung der Dächer gibt es mehrere Möglichkeiten – die Verbindungsart hat am Ende auch einen Einfluss auf den Preis. Folgende Lösungen stehen den Bauherren zur Verfügung:
Die Vorteile
- Es erfolgt eine direkte Verbindung über die Traufe
- Das Schleppdach wird über die Traufe mit dem bestehenden Hauptdach verbunden – es wird also überlappend gebaut
- Das Schleppdach wird direkt unter der Traufe angebracht; das Hauptdach ragt somit über das Schleppdach
- Der Bauherr entscheidet sich für ein Gaubendach; das Schleppdach hat somit eine flachere Neigung als das bestehende Hauptdach
Die Preise für derartige Dächer sind übersichtlich. Doch die Dacherweiterungen überzeugen auch mit weiteren Vorteilen: Die günstige Konstruktion ist einfach in der Ausführung und kann jederzeit an das Hauptdach angebracht werden; wer zu Beginn noch unsicher ist, kann selbst nach Jahren noch eine Erweiterung vornehmen. Zudem sprechen auch die kurzen Fertigungszeiten für die Schleppdächer. Ein weiterer Vorteil ist die Schaffung von noch mehr Raum – das Schleppdach ermöglicht die Überdachung des Wintergartens oder auch der Terrasse. Die Dacherweiterung wird auch gerne genutzt, wenn das Haus durch eine Garage erweitert werden soll. Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, die von den Bauherren beachtet werden sollten.
Der Preis
Am Ende spielen mehrere Faktoren zusammen, die allesamt einen Einfluss auf den Preis des Daches haben. Soll das Schleppdach nur den Wintergarten überdachen und aus Glas gefertigt sein, so muss der Bauherr mit einem höheren Preis rechnen; Dacherweiterungen, die jedoch aus Schindeln oder Ziegeln bestehen, sind in der Regel kostengünstiger.