Baukosten senken durch Eigenleistung

Paar erbringt Eigenleistung

 

 

Baut man ein Haus, handelt es sich dabei für die meisten Menschen um die größte Investition ihres Lebens. Genau deshalb ist es so wichtig, alles genau zu kalkulieren und zu versuchen, so viel Geld wie möglich sparen zu können. Natürlich lohnt es sich, im Vorfeld Anbieter für verschiedene Dienstleistungen miteinander zu vergleichen, allerdings spart man in der Regel am meisten Geld, indem einige Aufgaben in Eigenleistung durchgeführt werden. Wichtig ist, nur jene Aufgaben zu übernehmen, die man auch sicher selbst ausführen kann – komplizierte Gewerke sollten stattdessen lieber von einem Fachmann übernommen werden.

 

 

 

Wie hoch sollte der Eigenleistungsanteil beim Hausbau sein?

Es gibt viele Bauherren, die ihr Haus selbst errichten möchten, um damit so viele Baukosten wie möglich einsparen zu können. Dennoch ist es wichtig, sich hierbei nicht zu überschätzen, denn nur so hat man lange Freude an seinem Haus und muss nicht schon nach kurzer Zeit teure Reparaturen oder Nachbesserungen durchführen lassen. Möchte man bauen und dabei einen gewissen Eigenleistungsanteil übernehmen, ist es grundsätzlich wichtig, sich realistisch darüber Gedanken zu machen, was man selbst ausführen kann und was nicht. Ein Eigenleistungsanteil von 1.000 Stunden bei einer Bauphase, die ein Jahr dauert, erfordert wöchentlich rund 25 Stunden Arbeit. Dies ist neben einem Vollzeitjob kaum möglich. Daher empfehlen Experten, maximal eine Eigenleistung von 10 % der Gesamtkosten einzukalkulieren. Idealerweise handelt es sich dabei um Aufgaben, welche zwar viel kosten, aber mit wenig Materialaufwand und dem nötigen Know-How auch selbst durchführbar wären. Ob sich die Arbeit aus eigener Kraft wirklich finanziell lohnt, sollte im Vorfeld sorgfältig abgewägt werden. Auch muss man natürlich realistisch einschätzen, wie gut das eigene handwerkliche Geschick ist – und ob es ausreicht, um die jeweiligen Gewerke fachmännisch ausführen zu können.

 

 

 

Eigenleistung beim Fertighausbau
Eigenleistungen für wenig geübte Handwerker

Möchte man einen Teil seines Eigenheims selbst errichten, um damit die Baukosten zu senken, gibt es immer Aufgaben, die auch selbst ausgeführt werden können – ohne, dass man dafür ein Profi-Handwerker sein muss. So können zum Beispiel Bodenbeläge wie Laminat oder PVC selbst verlegt werden, was ebenso für diverse Trockenbau-Aufgaben möglich ist. Das kann beispielsweise das Verspachteln von Rigips oder auch das Schleifen von Oberflächen sein. Wer sich jedoch im Vorfeld eine gute Anleitung heraussucht und sorgfältig arbeitet, kann auf diese Weise jede Menge Geld sparen.

Aufgaben für Heimwerker-Profis – hier können Sie richtig viel Geld sparen

Wer bereits über einige Erfahrung im Heimwerken verfügt oder sogar beruflich als Handwerker arbeitet, kann einige anspruchsvolle Aufgaben übernehmen. Das sind zum Beispiel Arbeiten am Rohbau, die in der Regel viel Zeit in Anspruch nehmen und gleichzeitig hohe Kosten durch externe Dienstleister verursachen. Die Installation von Treppen, Fenstern und Türen kostet dagegen in der Regel relativ wenig, so dass sich hier die Eigenleistung nicht wirklich rentieren würde. Führt man auch das Verputzen in Eigenregie durch, lässt sich noch einmal viel Geld einsparen. Wenn es jedoch um Arbeiten wie sanitäre Installationen oder um das Anschließen von elektrischen Leitungen geht, sollte immer ein Fachmann gerufen werden. Hier können Fehler in der Bauphase im schlimmsten Fall zu Reparaturen führen, die später mehrere tausend Euro kosten.

 

Das Bausatzhaus als günstige Alternative für Bauherren in Eigenregie

Beim Selbstbau eines Hauses geht es in erster Linie darum, so viele Aufgaben wie möglich selbst zu übernehmen, so dass nur dann externe Handwerker zur Unterstützung gerufen werden, wenn man sie wirklich benötigt. Insbesondere dann, wenn man als Bauherr kaum Erfahrung im Umgang mit handwerklichen Dingen hat, kann es sich auch lohnen, sich für ein sogenanntes Bausatzhaus zu entscheiden. Hier sind nicht unbedingt spezielle Fachkenntnisse als Heimwerker erforderlich, dennoch kommt es immer auf den jeweiligen Bausatz an. Prüfen Sie also im Vorfeld sorgfältig, welche Leistungen der Anbieter übernehmen kann und welche selbst durchgeführt werden müssen. Solche Bausatzhäuser haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit zugenommen und sind deshalb inzwischen in den verschiedensten Ausführungen erhältlich. In einem solchen Paket sind sowohl alle erforderlichen Baustoffe und Materialien als auch diverse Leistungen des Anbieters enthalten. So erhält man auf Wunsch beispielsweise Hilfe bei der Finanzierung seines Hauses, bei der Suche nach einem Grundstück oder auch bei der Planung des Grundrisses.

Fertighaus oder Bausatz: Vorher genau kalkulieren ist wichtig

Wie sehr sich der Hausbau in Eigenregie tatsächlich bezahlt macht, muss vorher genau kalkuliert werden. In jedem Fall sollte man kein Risiko bei Aufgaben eingehen, die man unter Umständen nicht zu 100 % selbst durchführen könnte. Dennoch lassen sich auf diese Weise im besten Fall bis zu 50.000 Euro der Hausbaukosten einsparen. Wenn der Selbstbau eines Hauses darüber hinaus vielleicht sogar noch fachmännisch betreut wird, lassen sich die Eigenleistungsanteile als weiteres Eigenkapital nutzen. Das bringt wiederum eine reduzierte Belastung durch monatlich anfallende Zinsen mit sich. Für Bauherren ergeben sich dadurch lukrative Ersparnisse, die an anderer Stelle eingesetzt werden können – wie zum Beispiel in die Einrichtung oder in die Ausstattung des Gartens.

 

 

 

Bausatzhaus
Fragen und Antworten zur Haftung von eigens verursachen Mängeln am Bau

Das Wichtigste bei einem Hausbau, der teilweise oder auch vollständig in Eigenregie durchgeführt wird, ist, dass dieser durchaus auch Probleme mit sich bringen kann. Dies gilt vor allem für den Fall, wenn bei eigens durchgeführten Gewerken Baumängel entstehen. Hier würde man selbst mit dem privaten Vermögen dafür haften. Ebenfalls können Missverständnisse zwischen Bauherren und Handwerkern entstehen: Wenn eine von Handwerkern ausgeführte Leistung von einem Bauherr abgenommen wird, werden sie in diesem Moment aus der Haftung befreit. Sie geht dann allein auf den Bauherren über.

 

Fazit

Prinzipiell ist zu sagen, dass ein Eigenanteil beim Hausbau immer ein gewisses Ersparnis mit sich bringt und daher zu empfehlen ist, wenn man die entstehenden Baukosten reduzieren möchte. Allerdings darf dennoch nicht vergessen werden: Möchten Sie einen Teil Ihres Eigenheims selbst bauen, ist es immer ratsam, nicht vollständig auf die fachmännische Kompetenz von erfahrenen Berufshandwerkern zu verzichten, sondern diese den Bau auch noch weiterhin betreuen zu lassen. Ansonsten kann es später schnell zu teuren Nachkorrekturen kommen, so dass man am Ende nicht wirklich Geld gespart hat.