
Benötigt der Eigenheimbesitzer zusätzlichen Wohnraum, so wird er wohl zuerst nach oben blicken. Immer wieder wird das Dachgeschoss ausgebaut, sofern mehr Platz benötigt wird. Zusätzlicher Baugrund ist teuer; auch Zubauten können einen finanziell nicht zu bewältigenden Mehraufwand bedeuten. Entscheidet man sich hingegen für den Dachausbau, so fallen rund 500 Euro/m² an. Zudem sorgen technische Neuerungen dafür, dass sich die stillen Platzreserven, die sich sehr wohl unter der jeder Dachschräge befinden, noch leichter nutzen lassen können. Am Ende weiß der Eigenheimbesitzer, dass sich unter dem Dach viel Platz befindet, der durchaus besser genutzt werden könnte. Ob Massiv- oder Fertighaus – wer einen Ausbau durchführen möchte, muss sich im Vorfeld überlegen, wie der neue Platz genutzt werden soll. Wird es ein Hobbyraum, ein zusätzliches Bad, ein Gäste-, Arbeits- oder ein weiteres Kinderzimmer?
Wird für den Ausbau eine Baugenehmigung benötigt?
Der Eigenheimbesitzer muss einerseits auf die Kosten des Ausbaus und andererseits auf den Neigungsgrad des Daches achten, bevor er mit der Planung beginnt. Die bestehende Dachform und auch die Dachneigung haben natürlich einen großen Einfluss auf das zusätzliche Raumangebot. Liegt der Neigungswinkel zwischen 35 und 50 Grad, so kann eine zusätzliche Wohneinheit geschaffen werden. Stellt der Eigenheimbesitzer fest, dass der Neigungsgrad unter 35 Grad liegt, so können am Ende nur kleinere Projekte – also ein zweites Schlafzimmer, ein zusätzliches Bad oder ein Kinderzimmer – in Angriff genommen werden. Bevor jedoch die Arbeiten beginnen, sollte der Eigenheimbesitzer das örtliche Bauamt aufsuchen und Informationen einholen, ob er eine Baugenehmigung benötigt.
Wenn der Dachstuhl zur Wohnfläche wird
Möchte der Eigenheimbesitzer eine Küche oder ein Bad einbauen, so muss er darauf achten, dass auch sanitäre Anlagen geplant werden. Nur so können die Installationen in den Zwischenwänden gebündelt, Leitungen kostengünstiger verlegt und Abwassergeräusche besser geplant werden. Hat sich der Bauherr jedoch für einen Hobbyraum oder Kinderzimmer entschieden, so kann er dieses nachträglich – aufgrund zu aufwendiger Arbeitsvorgänge – nicht mehr als Küche oder Badezimmer umbauen lassen. Der Eigenheimbesitzer muss sich also schon im Vorfeld entscheiden, wofür er den neuen Platz nutzen möchte.
Sollte der Ausbau selbstständig durchgeführt oder von einem Profi vorgenommen werden?
Der Eigenheimbesitzer will natürlich Geld sparen – der Fußbodenbelag kann somit problemlos in Eigenregie verlegt werden. Sind jedoch elektrische Arbeiten oder auch Heizungs- und Sanitärinstallationen geplant, ist es wohl besser, wenn der Fachmann kontaktiert wird. In vielen Fällen ist das Wissen eines Experten von Vorteil. Er weiß, wie er verschiedene Arbeiten durchführen muss, damit am Ende das gewünschte Ergebnis entsteht. Natürlich kann der Hobby-Heimwerker das Projekt selbst in Angriff nehmen, muss aber damit rechnen, dass er einerseits mehr Zeit als ein professioneller Handwerker benötigt, andererseits mitunter auch an seine Grenzen stoßen kann. Ist am Ende ein Handwerker notwendig, der zudem noch die Arbeiten des Hobby-Heimwerkers ausbessern muss, können mitunter auch hohe Mehrkosten entstehen. Ob Eigenregie oder Profi-Handwerker: Bevor der Dachausbau begonnen wird, sollte ein Sachverständiger kontaktiert werden, der in weiterer Folge den Dachstuhl überprüft – mitunter sind Ausbauten erst nach einer Sanierung des Dachstuhls möglich.
Die Dachfenster
Gauben und Dachfenster sorgen für den notwendigen Lichteinfall. Dachwohnfester und verglaste Gauben garantieren viel Tageslicht – es kommt zu einem positiven Wohngefühl. Da es unterschiedliche Firmen gibt, sollte im Vorfeld ein Vergleich der verschiedenen Kostenvoranschläge durchgeführt werden. Mitunter können die Dachfenster auch in Eigenregie eingebaut werden.
Muss das Dach gedämmt werden?
Ja! Die Dämmung reguliert Hitze und Kälte und sorgt für ein ganzjähriges angenehmes Wohnklima. Des Weiteren schreibt zudem auch der Gesetzgeber vor, dass das Dach gedämmt werden muss. So besagen die Anforderungen der Energiesparverordnung etwa, dass der Dämmstoff eine Dicke von mindestens 16 cm haben muss. Wird der Dachboden aber nicht als Wohnraum verwendet, so genügt die Dämmung der Geschossdecke. Entscheidet sich der Eigenheimbesitzer für Rollläden, so verhindert er im Sommer eine starke Sonneneinstrahlung und im Winter einen zusätzlichen Wärmeverlust. Mitunter kann es am Dachboden aber dennoch unerträglich warm werden – viele Experten raten daher zu einer Klimaanlage.
Der Schallschutz
Handelt es sich um eine alte und hellhörige Holzbalkendecke, so muss unbedingt ein Schallschutz geplant werden. Ein Teppich, der auf einer Filzbahn (10 mm) verlegt wird, schafft Abhilfe. Zudem kann auch eine Zwischendecke mit Federbügeln eingezogen werden. Den besten Schallschutz erreicht man übrigens mit der Füllung des Leerraums, der sich in fast jeder Decke befindet – dieser Leerraum kann in weiterer Folge mit Lehm oder Magerbeton gefüllt werden.
Der Bauherr muss die Bau- und Brandvorschriften berücksichtigen
Natürlich muss der Eigenheimbesitzer auch die strengen Brandschutzvorschriften berücksichtigen. Es dürfen daher nur schwer entflammbare Dämmstoffe verwendet werden. Des Weiteren muss auch eine feststehende Treppe zur Verfügung stehen. Wendeltreppen sind zwar optisch interessant, benötigen aber – vor allem im unteren Wohnbereich – viel Platz.
Fazit
Ob Massiv- oder Fertighaus – immer wieder stellen die Eigenheimbesitzer fest, dass sie mehr Platz benötigen. Entscheidet sich der Bauherr für einen Dachbodenausbau, so kann er durchaus eine zusätzliche Geschossfläche gewinnen; je nach Dachform und Dachneigung kann es aber auch vorkommen, dass am Ende nur ein zusätzlicher Raum gewonnen werden kann. Zu Beginn muss das Projekt ausführlich und detailliert geplant werden – der Eigenheimbesitzer muss also wissen, wofür der neue Platz verwendet werden soll, wie teuer der Ausbau wird und welche Arbeiten in Eigenregie durchgeführt werden können. Werden Handwerker beauftragt, so sollten im Vorfeld die unterschiedlichen Kostenvoranschläge verglichen werden, damit der Eigenheimbesitzer auch weiß, dass er sich für das beste Angebot entschieden hat.